Zusammenfassung


Wer ist Anna Nöhren?

Die schwerste Frage gleich zuerst. Ich kann es nicht abschließend sagen. Attribute, mit denen ich mich identifiziere: Redakteurin und Journalistin, seit fast 3 Jahren Tiny-Haus- Bewohnerin, gerade noch so 29 Jahre alt, lebt mit Freund und Hund zusammen, Veganerin, politisch links

Wenn du in einer kurzen Begegnung 10 Sekunden Zeit hättest zu beschreiben, was du tust ( in Bezug auf deine Arbeit und den friedvollen Wandel in eine freundliche Welt), wie lautet deine Aussage?

Ich arbeite beruflich als Redakteurin und verbringe meine Freizeit zu großen Teilen damit, einen Hund und ein Pferd durchs Leben zu begleiten und zusammen mit meinem Freund, unseren Nachbar*innen und zwei weiteren Freund*innen ein ökologisches und generationenübergreifendes Tiny-Haus-Dorf in unserer Wahlheimat im Taunus aufzubauen. Wenn man es schnell sagt, sind es 10 Sekunden …

Was bewegt dich und was möchtest du bewegen?

Mich bewegen der Klimawandel, der Schwund von Demokratien, alte Menschen, die klug aussehen, Tiere und die Worte meiner Freund*innen. Ich glaube, ich bin nicht gut genug, um das zu bewegen, was mich bewegt, deswegen habe ich mir etwas Konkretes vorgenommen: das besagte Tiny-Haus-Dorf-Projekt.

Wie bist du zu dem gekommen, was du wirklich gerne tust?

Ich weiß eigentlich nicht, wie es ist, etwas zu tun, das man nicht wirklich gerne tut – deswegen kann ich nicht sagen, wie ich zu dem gekommen bin, was mich glücklich macht, ich war praktisch von an Anfang an da

Einmal angenommen, der friedvolle Wandel in eine freundliche Welt ist geschehen und wir haben alle daran aktiv mitgewirkt, wie sieht dann dein Leben, dein Schaffen, dein Tag aus?

Eine schöne Vorstellung – ich denke, ich würde immer noch beruflich redaktionell arbeiten und mir in meiner Freizeit trotzdem noch Projekte vornehmen, um irgendwas zu verändern, aber mir würde sicher vieles in der Welt weniger Bauchschmerzen bereiten und mich weniger wütend machen, und ich könnte mit weniger Druck arbeiten, da ich eine tolle Basis für mein Schaffen und Wirken hätte – nämlich ein solidarisches, nachhaltiges Tiny-Haus-Dorf …

Und von diesem Punkt, der Wandel ist geschehen, in die Gegenwart zurückgeschaut, was war deiner Meinung nach hilfreich, die freundliche Welt zu erschaffen?

Wozu ich am Anfang total geneigt habe: Dieses Ziel – in unserem Fall das Tiny-Haus-Dorf – nicht als persönlichen Wendepunkt für alles festzumachen und alles darauf aufzuhängen, nach dem Motto „Erst, wenn ich das erreicht habe, kann ich wieder glücklich sein“. Denn diese ganze lange Zeit vorher, in der man versucht mit anderen tollen Menschen zusammen sein Ziel durchzusetzen, ist auch klasse – vielleicht ja sogar die besten Zeit des Lebens! – und die sollte man auch schon genießen und w ürdigen.Und: Ratschläge von Leuten – egal, wie viel Expertise sie auf ihrem Gebiet besitzen – nur so lange anhören, wie sie konstruktiv sind und sich nicht davon entmutigen lassen, dass sie nicht an das Projekt glauben. Würden auf der Welt nur noch Dinge geschehen, an die sowieso von Anfang an alle geglaubt haben, dann wäre hier echt nicht mehr viel los.

Worin erkennst du bereits jetzt schon die freundliche Welt?

In den freundlichen Menschen. Die es überraschenderweise auch an Orten zu finden gibt, wo ich sie nie vermutet hätte: in konservativen Parteien zum Beispiel!

Welche Menschen möchtest du mit deinem Angebot ansprechen?

All die wahnsinnig vorausschauenden Menschen, die gerne so wohnen und leben möchten, dass ihre Enkelkinder tatsächlich auch noch wohnen und leben können!

Was möchstest du den Menschen, die mit dir gehen, mitgeben, worin möchtest du sie unterstützen?

Puh … ich gebe ihnen gerne alles, was sie von mir gebrauchen können. Ich weiß nicht, was das ist, vielleicht Ideen oder Optimismus oder Gesellschaft oder Zeit?

Hast du einen Tipp, wie wir gut gestärkt für den friedvollen Wandel sind?

Ich kann das nur sagen, weil ich es selbst noch nicht gut hinkriege: Man muss sich glaube ich zuerst gut kennenlernen und merken, wie viel man von sich nach draußen geben kann, um selbst noch genug zu haben. Und wenn man diese Grenze kennt, dann sollte man alles, was man nicht für sich braucht, mit Vollkaracho in die Welt schmeißen und auf jeden Fall nicht auf Morgen warten oder auf gute Gelegenheiten oder darauf, dass andere einen mitnehmen oder das genehmigen oder so. Und dann könnte man Vieles erwirken 🙂

Website:

www.aussergewohnlich-leben.de